INGA ist meine beste Freundin im Büro. Gemeinsam gehen wir durch dick und dünn, und oft hat INGA mich vor einem unnötigen Plus an Arbeit bewahrt. Denn INGA ist kein Mensch, sondern die Abkürzung für eine einfache und effektive Methode „Nein“ zu sagen. Und ich verrate dir das Geheimnis, wie Nein sagen mit INGA geht.
So funktioniert INGA
Es passiert schleichend und unerwartet. Meist kommen deine Kollegen mit Schmeichelei („Du kannst das so gut.“), Hilflosigkeit etc. um die Ecke, die dein Mutterherz und Helfersyndrom aktivieren, und du hörst dich fast schon automatisch „Ja“ sagen, ehe du überhaupt nachgedacht hast. Dabei biegt sich dein Schreibtisch bereits unter der Last deiner Aufgaben und du weißt nicht, wo dir der Kopf steht.
Aber statt dich über deine Kollegen zu ärgern, gehst du mit INGA die vier einfachen Schritte, die dich zuverlässig vor den meisten unerwünschten Aufträgen schützen.
I wie „Interesse zeigen“
Zeige deinem Kollegen, dass du sein Anliegen als für ihn wichtig erkennst. Halte freundlich Blickkontakt und höre dir an, was dein Kollege eigentlich möchte, ohne schon jetzt zu interpretieren oder dich zu versteifen. Zumindest Aktives Zuhören hat dein Kollege verdient.
Beispiel: „Ich verstehe, dass deine Sache schnell erledigt werden muss,…“
N wie „Nein sagen“
Sage klar und freundlich „Nein.“ Ohne Schnickschnack, ohne langatmige Entschuldigung oder Herumdrucksen. Ein klares „Nein“ wirkt besser als ein weichgespültes „Jein“.
Beispiel: „Leider kann ich dir gerade nicht helfen.“
G wie „Grund nennen“
Nenne sachlich einen konkreten Gund. Vermeide dabei Beschreibungen, Details, Entschuldigungen oder Rechtfertigungen. Meist ist der Grund offensichtlich, wenn du über einer Tabelle schwitzt, dein Telefon ununterbrochen klingelt oder du mit einem Laptop unter dem Arm gen Chefbüro hastest. Aufgaben vom Chef sind sowieso immer ein gutes Totschlag-Instrument, weil dein Kollege in den seltensten Fällen wissen kann, WAS du gerade zu tun hast.
Beispiel: „Gerade bin ich mit xy beschäftigt und möchte mich nicht rausbringen lassen.“
A wie „Alternative“
Wenn die Anfrage reell ist und der Kollege wirklich Support benötigt, biete ihm eine alternative Lösung oder einen Kompromiss an, der für beide Seiten akzeptabel ist. Das kann reichen von Vertagen, über alternativen Ansprechpartner benennen bis hin zu Hilfe zur Selbsthilfe.
Beispiel: „Ich kann dir morgen zeigen, wie das geht.“
Passt INGA immer?
Das war das ganze Geheimnis. Wahrscheinlich hast du die eine oder andere Strategie bereits genutzt, aber nun hat das Kind einen Namen.
Passt INGA denn immer?
Wenn jemand wirklich Hilfe braucht, alleine nicht weiterkommt oder die Aufgabe wichtig für das gesamte Team oder Projekt ist, wirst du dir die Frage sicher gar nicht stellen, sondern tatkräftig mit anpacken.
Wenn dir jemand aber ständig das Gefühl gibt, dir seine Arbeit aufbürden zu wollen, die er gut und gerne alleine erledigen könnte, dann kommt unsere gute Freundin zum Einsatz. Lass dich dabei nicht in eine der Fallen drängen, in die wir Ja-Sager so gerne tappen; ein verärgerter Kollege mag dir vielleicht einen Tag lang böse sein, im Idealfall wird er sich aber zukünftig an jemand anderen wenden. Also habe keine Schuldgefühle oder Angst vor Ablehnung, sondern..
…genieße deine Freiheit – sie ist einfach unbezahlbar!
Nein Sagen ist ein großes Thema im Office-Leben. Möchtest du wissen, wie gut du dich abgrenzen kannst? Dann lade dir hier den Selbsttest „Grenzen setzen“ herunter.